Zwischen Wind, Wasser und Wildkräutern – Teegenuss aus Hamburgs Natur


Hamburg ist vielleicht nicht das Erste, was einem in den Sinn kommt, wenn man an Kräutertee denkt – aber wer sich auf die Hansestadt einlässt, entdeckt zwischen Alster und Elbe eine ganz eigene Kräuterkultur. Zwischen Parks, Moorlandschaften und naturnahen Stadtgärten wachsen Pflanzen, die beruhigen, klären und stärken. Und das Beste: Viele davon begegnen Dir mitten in der Stadt – wenn Du achtsam hinsiehst.

Heute stellen wir Dir drei Hamburger Kräuterhelden vor: Gundermann, Mädesüß und Brombeerblätter. Dazu geben wir Dir Ausflugstipps ins Grüne und zum Schluss eine Teemischung zum Nachmachen – nordisch-frisch und wunderbar wohltuend.

1. Gundermann – Der Kleine mit der großen Kraft

Der Gundermann wächst unscheinbar an vielen Wegrändern, oft kriechend und mit kleinen violetten Blüten. In Hamburg findest Du ihn z. B. im Altonaer Volkspark, entlang der Uferwege oder in naturnahen Gärten wie dem Garten der Sinne in Wilhelmsburg.

Wirkung: Er wirkt entzündungshemmend, unterstützt die Atemwege und wird traditionell bei Erkältungen und zur Entgiftung eingesetzt.

Zubereitung: Ein Teelöffel getrocknetes Kraut mit 250 ml heißem Wasser übergießen, 5–7 Minuten ziehen lassen. Der Geschmack ist leicht herb, aber mit Minze kombinierbar.

2. Mädesüß – Die duftende Wiesenkönigin

Mädesüß wächst gerne an feuchten Orten – perfekt also für Hamburg. In den Boberger Dünen, rund um das Duvenstedter Brook oder entlang kleiner Elbzuflüsse kannst Du diese elegante Wildpflanze entdecken. Ihre cremeweißen Blüten verströmen einen mandelartigen Duft.

Wirkung: Schmerzlindernd, fiebersenkend und entzündungshemmend – früher wurde sie sogar zur Herstellung von Aspirin genutzt.

Zubereitung: Zwei Teelöffel Blüten pro Tasse, mit heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen. Ein feiner, leicht süßlicher Geschmack.

3. Brombeerblätter – Sanfte Kraft aus dem Gebüsch

Brombeeren sind im Sommer ein Genuss – aber auch ihre Blätter sind wertvoll! In Hamburgs Stadtpark, im Niendorfer Gehege oder im Wandsbeker Gehölz findest Du sie reichlich.

Wirkung: Entzündungshemmend, besonders im Mundraum. Wirkt zusammenziehend und unterstützt den Magen-Darm-Trakt.

Zubereitung: Junge, getrocknete Blätter mit heißem Wasser übergießen, 8 Minuten ziehen lassen. Erdiger, milder Geschmack, der gut mit anderen Kräutern harmoniert.

Hamburgs grüne Ecken – Ausflüge ins Kräuterparadies

Auch in einer Großstadt wie Hamburg kannst Du Natur intensiv erleben. Hier ein paar Ausflugsziele, wo Dir die Kräuter direkt begegnen können:

  • Planten un Blomen: Zentral gelegen, mit schönem Apothekergarten – perfekt für erste Kräutererlebnisse.

  • Wilhelmsburger Inselpark: Urbaner Wildwuchs trifft Naturpädagogik, viele essbare Wildpflanzen und Führungen.

  • Boberger Niederung: Eine der artenreichsten Landschaften Hamburgs – mit Dünen, Moor und Wiesen.

  • Naturschutzgebiet Wohldorfer Wald: Eher unbekannt, aber wunderschön und voller wilder Kräuter.

Rezeptidee: Hamburger Abendtee

Ein wohltuender Tee für die Abendstunden – erdig, sanft und ausgleichend.

Zutaten (für eine Kanne):

  • 1 TL getrocknete Gundermannblätter

  • 1 TL Mädesüßblüten

  • 2 TL Brombeerblätter

  • Optional: ein paar Lavendelblüten oder Melisse für die Tiefe

Zubereitung:
Alles mit ca. 500 ml heißem Wasser übergießen, 8–10 Minuten ziehen lassen. Nach Belieben mit einem kleinen Löffel Honig süßen – und dann am besten am Fenster sitzen, den Wind durch die Blätter hören und Hamburg in seiner stillen Seite spüren.