Heilkräuter im Herzen Frankens – Teeschätze aus der Natur
Es fühlt sich nur richtig an, mit diesem Ort zu beginnen. Denn das Frankenland ist unsere Heimat – hier sind wir aufgewachsen, haben unsere ersten Wanderwege erkundet, Kräuter gesammelt und den Duft von frisch aufgebrühtem Tee auf der Terrasse unserer Großeltern eingeatmet. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Spirituality hier beginnt – mit dem, was vor unserer eigenen Haustür wächst.
Franken ist mehr als Bratwurst, Bier und Barock. Es ist ein Land voller stiller Schätze – sanfte Hügellandschaften, Streuobstwiesen, Trockenhänge, Wälder und Klöster, die noch heute von altem Kräuterwissen erzählen. In diesem ersten Beitrag stellen wir Dir drei Pflanzen vor, die uns seit Kindertagen begleiten – Salbei, Schafgarbe und Melisse. Sie sind mehr als nur Zutaten für einen Tee. Sie sind Heilpflanzen, Weggefährtinnen und kleine Anker der Achtsamkeit.
Salbei – Die Silberkönigin der Gärten
Wofür er gut ist:
Salbeitee hilft bei Halsschmerzen, Entzündungen im Mundraum und übermäßigem Schwitzen. Seine antibakterielle und adstringierende Wirkung macht ihn zu einem natürlichen Helfer – gerade in der kalten Jahreszeit.
Zubereitung:
Ein bis zwei Teelöffel frische oder getrocknete Blätter mit heißem (nicht kochendem) Wasser übergießen, 5–10 Minuten ziehen lassen. Am besten pur genießen – oder mit einem Löffel Honig, wenn Du magst.
Schafgarbe – Die Wiesenheilerin
Wer durch die fränkische Natur streift – ob auf den Hochflächen der Fränkischen Schweiz oder entlang des Mains – begegnet fast überall der Schafgarbe. Ihre fein gefiederten Blätter und die kleinen weißen Blüten erinnern an Spitze. Schafgarbe wächst gerne auf sonnigen, trockenen Wiesen und hat eine lange Geschichte als Frauen- und Verdauungskraut.
Wofür sie gut ist:
Schafgarbe wirkt krampflösend, entzündungshemmend und fördert die Verdauung. Sie ist ein wunderbarer Tee nach dem Essen – oder zur Entspannung bei Menstruationsbeschwerden.
Zubereitung:
Die zarten Blüten und Blätter können frisch oder getrocknet verwendet werden. Etwa 1–2 Teelöffel mit kochendem Wasser übergießen, 8–10 Minuten ziehen lassen. Der Geschmack ist leicht bitter, aber angenehm krautig.
Melisse – Die Sanftmütige
Zitronenmelisse begegnet einem in vielen fränkischen Gärten, oft unauffällig in einer Ecke wachsend – aber mit betörendem Duft. Reibst Du ein Blatt zwischen den Fingern, entfaltet sich sofort das Aroma von Zitrone und Sommer. Melisse ist ein traditionelles Beruhigungskraut und wurde im Mittelalter auch von den Benediktiner*innen kultiviert.
Wofür sie gut ist:
Melissentee wirkt entspannend, hilft bei Nervosität, Einschlafproblemen und Magenbeschwerden. Ein Tee für die Abendstunden oder Momente, in denen Du zur Ruhe kommen willst.
Zubereitung:
Ein paar frische Blätter oder 1 Teelöffel getrocknete Melisse mit heißem Wasser übergießen, 5–7 Minuten ziehen lassen. Besonders lecker in Kombination mit Lavendel oder Kamille.
Franken entdecken – mit allen Sinnen
Wenn Du Lust bekommst, die fränkischen Kräuter selbst zu entdecken, empfehlen wir Dir ein paar unserer Lieblingsorte:
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Der Kräuterwanderweg bei Bad Staffelstein – ideal im Frühling und Sommer, mit Blick auf Kloster Banz und Staffelberg.
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Die Wiesen rund um Ebermannstadt in der Fränkischen Schweiz – perfekt für eine Kräuterwanderung im Spätsommer.
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Der Klostergarten Münsterschwarzach – ein Ort der Stille, voller Heilpflanzen und spiritueller Geschichte.
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Der Tannenwald bei Iphofen – hier findest Du Ruhe, Schatten, und manchmal sogar wilde Melisse und Schafgarbe.
Tee-Rezept: Fränkische Kräuterharmonie
Diese Teemischung bringt die Kraft des Frankenlands in Deine Tasse – beruhigend, klärend und wohltuend für Körper und Seele.
Du brauchst:
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1 TL getrocknete Schafgarbe
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1 TL getrocknete Zitronenmelisse
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½ TL getrocknete Salbeiblätter
So geht’s:
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Die Kräuter in einer Teekanne oder einem Teesieb gut vermischen.
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Mit 250–300 ml heißem (nicht mehr kochendem) Wasser übergießen.
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Zugedeckt 7–10 Minuten ziehen lassen.
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Nach Belieben mit einem Löffel Honig süßen – besonders abends ein Traum.
Tipp: Du kannst die Mischung auch als Vorrat anlegen – einfach in einem dunklen Schraubglas kühl und trocken lagern.
Diese Mischung eignet sich wunderbar für Momente, in denen Du Dich sammeln, durchatmen und innerlich neu ausrichten möchtest – ob nach einer langen Reise oder einem ganz normalen Tag.
Perfekt für eine kleine Teezeremonie ganz ohne großen Aufwand – nur mit Dir selbst.